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Problem: Emotionales Essen

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    • 03. Apr 2015 15:23
    • Natürlich hängen Übergewicht oder ein ungesundes Essverhalten oft mit dem emotionalen Zustand einer Person zusammen.
      Das ist nichts Neues, denn die Begriffe "Frustessen" oder "Stressessen" sind uns allen ja nicht fremd.

      Ich finde es schon erschreckend, wenn man in einen Modus gerät, in dem man immer wieder in die Küche läuft um sich Essen in den Mund zu schieben, als wäre man ferngesteuert. Als hätte man einfach "keine Wahl". Ich kenne das auch.
      Aber man hat eine Wahl. Nämlich nicht essen.

      Es ist durchaus hilfreich, sich in dem Moment, in dem man merkt, dass man jetzt gerade eigentlich auf "Futtersuche" gehen möchte, zu fragen, wieso man jetzt eigentlich essen möchte. Womöglich kann das helfen, einen Weg zu finden, in solchen Situationen anders zu handeln und eben nicht (weiter) zu essen.

      Ich hatte Ende März Klausurwoche in der Uni und weil ich lange viel zu wenig gelernt habe, habe ich mich dann eben 2 Tage zuhause eingebunkert und da gab es alles, was das Herz begehrt ^^ Pizza, Fertig-Lasagne, Schokobrötchen, Cornflakes - eben alles, was man nicht aufwendig zubereiten musste. Das verdient natürlich keine 1) auf der Ernährungsskala...
      Aber es hat mir tatsächlich geholfen, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und als die Klausuren vorbei waren, habe ich mich ab dem Wochenende wieder am Riemen gerissen und tatsächlich in der vergangenen Woche auch ein bisschen abgenommen.
      Damit möchte ich sagen, dass es solche Phasen ruhig geben kann. Aber sie dürfen nicht überhand nehmen, denn sonst kommt man von seinem Gewicht eben nicht runter.

      Viel Erfolg euch allen!
      Kate
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    • 03. Apr 2015 13:55
    • Super schön geschrieben, Karfunkel!
      Ich bin gespannt, ob sich noch ein paar mehr melden.
      GGLG und einen schönen freien Tag noch.
      Da ich vorhin tatsächlich schon ein bisschen gesportelt habe, gönne ich mir jetzt erstmal eine schöne Dusche!
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    • 03. Apr 2015 12:39
    • Hallo,

      ich finde es wirklich toll, dass sich hier ein Forum aufgetan hat, das das Thema Essen und Gewicht mal aus der emotionalen Seite betrachtet.
      Auch ich beschäftige mich mit diesem Aspekt schon seit längerem.
      Mein höchstes Gewicht (100 kg) hatte ich nach 2 Geburten und einer schleichend beginnenden Depression.
      Ich habe sehr unter meinem Gewicht gelitten und auch mein Mann hat angedeutet, dass er das nicht mehr gut findet.
      Dass das Essen mit meiner seelischen Stimmung und meinem ständigen Gefühl, nicht gut genug, nicht schön genug zu sein zu tun hat, habe ich zwar auch erkannt, konnte aber nichts dagegen machen.
      Erst als mein jüngeres Kind in den Kindergarten gekommen ist, habe ich mir wieder mehr Zeit für mich genommen.
      Ich wurde psychisch auch wieder etwas stabiler. Mit Hilfe von WW habe ich über mehrere Jahre mein Zielgewicht von 68 kg erreicht.
      Wobei ich sagen muss, dass nicht so sehr das Punkteprogramm, als vielmehr das Gruppengefühl und zunehmende sportliche Aktivität geholfen haben.
      Zum Sport: Es ist ganz wichtig, dass man etwas für sich entdeckt, das wirklich Spaß macht!
      Bei mir war das eine ganze Zeit lang Step-Aerobic, später dann plötzlich nicht mehr.
      Jetzt ist es der Sport in der Natur: Joggen, Radeln, Reiten usw.
      Hierbei ist es nicht nur der Sport, sondern auch der Aufenthalt in "meinem" Wald.
      Bei allen Turbulenzen im Leben, ist es einfach beruhigend, wenn es etwas gibt wo es still und verlässlich ist!
      Ich habe mein Gewicht ganz gut gehalten, bis ich vor 2,5 Jahren gesundheitliche Probleme bekommen habe.
      Ich konnte dann nicht mehr laufen gehen und hatte auch beruflich extremen Stress.
      Da habe ich wieder zugenommen.
      Seit Anfang des Jahres klappt es mit MM und der Gemeinschaft hier wieder ganz gut.
      Ich habe bereits wieder 6 kg abgenommen und bin jetzt noch 4,5 kg von meinem Ziel entfernt.

      Das, was kimimnet geschrieben hat, hat mich sehr berührt.
      Ich glaube auch, dass es gut ist immer wieder zu schauen, dass wir gut zu uns selber sein sollten.
      Viele Übergewichtige haben ständig ein schlechtes Gewissen, weil sie zu viel essen, weil sie sich nicht zu ihrem Sportprogramm aufraffen können usw. usw.
      Man sollte das Gute für sich entdecken!
      Was ist schön an mir? Was brauche ich jetzt wirklich?
      Von selber wird das Gewicht nicht weniger, anstrengend ist es auf jeden Fall!
      Aber es kann uns dabei viel besser gehen, wenn wir uns selber gut tun!
      Das hat auch viel mit Achtsamkeit zu tun!
      Es gibt mittlerweile zu diesem Thema auch einige Bücher.
      Auch: achtsames Essen!
      Nicht das Punkte zählen allein hilft, seid gut zu euch!

      Liebe Grüße
      Karfunkel
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    • 03. Apr 2015 11:37
    • Hallo Motti,
      also mich hat es über die Jahre auch fast irre gemacht, dass ich das Essen einfach nicht auf ein für mich gutes Maß einstellen konnte.
      Du bist also mit Deiner beginnenden Verzweiflung nicht alleine.
      Jetzt will ich aber mal etwas Postitives für Dich sagen:
      Betrachte doch mal Deinen BMI. Das ist doch alles im grünen Bereich, d.h. gesundheitlich völlig unbedenklich.
      Wenn Du kannst, versuch Dich so oft es geht darauf zu konzentrieren, gut zu Dir selbst zu sein, d.h., wenn es Dir schlecht geht etwas zu tun, was Dir nachhaltig hilft...Dich beim Sport auspowern, ein schönes Buch lesen. Ein schönes Wannenbad einlassen. Mit einer Freundin treffen o.ä..
      Es besteht bei Dir kein Grund, gewichtstechnisch in Panik zu verfallen.
      Wenn ich das Rad der Zeit für mich persönlich zurück drehen könnte, hätte ich im Leben keine Diät o.ä. angefangen und die Kontrolle über mein Essen via MM wäre heutzutage womöglich nicht nötig.
      Ich war mit 13/14 total normal gewichtig. Allerdings hatte ich eine liebe Freundin, die einfach eine hammermäßige Figur hatte. Die hatte schon zu der Zeit eine entzückende Oberweite, dabei aber total schlanke Beine und einen niedlichen kleinen Po.
      Ich selbst fand mich dagegen eher unproportioniert.
      Als diese Freundin -vermutlich ohne jegliche böse Absicht- mal äußerte: "Ich bin ja sooo froh, dass ich nicht so dicke Oberschenkel habe...ich weiß gar nicht, was ich machen würde, wenn ich einen dicken Hintern bekommen würde..." habe ich den Fehler gemacht und an mir runter geschaut.
      Von da ab war ich (nur für ein paar Jahre) überzeugt, ich könne eine ebensolche Figur wie sie bekommen, wenn ich mich nur ausreichend anstrengen würde.
      Ab da begann meine Diät-Karriere...und was konnte ich hart zu mir sein.
      Zu der Zeit hat einem leider noch keiner etwas dazu gesagt, was passiert, wenn Du zu radikal am Ernährungsrad drehst.
      Diäten mit 800 kcal am Tag waren damals keinesfalls verpönt.
      Wenn Du kannst, versuche Deinen Fokus definitiv besser auf eine aktive Lebensführung zu legen. Das dürfte Dich vor dem Schlimmsten bewahren. Dazu eine bunt gemischte Kost. Fertig.
      Meine Tochter ist zwei Jährchen älter als Du. Bis jetzt hat sie es geschafft, die Ausschläge der Waage so in minimalen Grenzen zu halten.
      Da hat sie mir wirklich einiges voraus. Ich selbst hatte in dem Alter dann schon ordentliche Ausschläge des Jojos.
      Die von Obsidian beschriebene Appetitlosigkeit kenne ich aus einer ganz schlimmen Phase vor gut 8 Jahren.
      Damals habe ich vollkommen unfreiwillig und nebenbei über 30 Kilogramm abgenommen, weil es mir psychisch so schlecht ging.
      Am Ende war ich zwar wirklich dünn, aber der Zustand, in dem ich mich befand war keinesfalls erstrebenswert.
      Ich war froh, als es mir psychisch dann endlich wieder besser ging. Meinem Körper war es anscheinend aber egal, ob der Gewichtsverlust über eine Radikaldiät oder durch psychische Probleme eingetreten war.
      Als ich mich innerlich wieder stabilisiert hatte, ging es auch mit dem Gewicht wieder massiv nach oben.
      Meines Erachtens kann man diesem Dauerjojo nur dadurch entkommen, dass man z.B. als Normalgewichtiger ohne zu dolles Drehen an der Ernährungsschraube sein Leben ausreichend aktiv gestaltet.
      Das hilft obendrein gegen Gefühle der inneren Leere o.ä.. Falls der Leidensdruck bei Dir aber schon ganz schön groß sein sollte, würde ich auch zumindest mal einen "Profi" um Rat fragen.
      Falls nicht und Du solltest feststellen, dass es Dir doch eigentlich gar nicht so schlecht geht, richte Dein Augenmerk so oft Du kannst auf die positiven Dinge des Lebens.
      Das gelingt selbst mir und das, obwohl ich ja nun wahrlich zu schwer bin.
      Mein "Gewichtsproblem" ist nämlich nur eine Facette in meinem Leben und ich kann und mag dem im Verhältnis zum Rest nicht mehr zu viel Raum geben.
      Wenn ich hier eher lang und ausgiebig schreibe, dann vor allen Dingen, weil ich ganz gerne schreibe.
      Ich finde bis heute (leider) keine absolut plausible Antwort darauf, warum ich mich auch heute noch teilweise so irrational ernähre.
      Meine Vermutung ist aber, dass ich zu früh zu heftig gegen mein (damals total normales) Gewicht gekämpft habe und dabei etwas im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Gleichgewicht geraten ist.
      Wenn sich mal irgendwelche Wissenschaftler mit dem Thema "emotionales" oder "irrationales" Essen beschäftigen würden, ich würde mich als Versuchsobjekt zur Verfügung stellen :-)
      Bis dahin schüttele ich einfach weiter meinen Kopf über mich selbst, akzeptiere, dass ich so geworden bin, wie ich bin (habe es ja nicht besser gewusst) und versuche, mit MM so entspannt und ausgewogen wie möglich zu einer Art Balance zurück zu finden.
      Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Finden Deines eigenen Gleichgewichts!
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    • 03. Apr 2015 08:56
    • Huhu,

      bei mir ist es eher umgekehrt. Es kam zwar lange nicht mehr vor, aber wenn mich jetzt irgendwas seelisch belastet (Stress mit dem Freund oder Streit mit Eltern und Freunden), dann kann ich nichts essen! Hunger ist da, aber Appetit nicht. Ich bekomme in solchen Situationen keinen Bissen runter. Bin froh, dass das selten geworden ist, dennoch wird sich nichts daran geändert haben und dagegen hilft auch nichts. :(

      Vielleicht musst du anfangen den Kreis zu unterbrechen, der deine Emotionen mit Essen verbindet und das beides trennen. Hinzu kommt (wenn ich das richtig verstanden habe) Langeweile. Die ist dabei dein größter Feind.
      Ich bin keine Therapeutin, aber was man versuchen könnte ist die Reaktion auf Frust oder Langeweile (also das Essen) bewusst durch etwas anderes zu ersetzen. Also z.B. statt zum Kühlschrank zu gehen, die Schuhe anziehen und draußen eine Runde laufen. Dabei kann man auch gut nachdenken und sich eine Lösung für das Problem überlegen (Lernplan, wie reagiere ich jetzt am besten auf den, der mich geärgert hat etc...). Oder was vielleicht auch ginge, wäre einen Kaugummi kauen oder etwas in der Art. Irgendwas harmloses.

      Und wenn das alles nichts hilft, dann kann man immer noch probieren tatsächlich mal nen Therapeuten aufzusuchen. Gerade wenn die Gesundheit darunter leidet (z.B. wegen starker Gewichtszunahme) sollte man es vielleicht in Erwägung ziehen. Die können einem oftmals Wege aufzeigen, die einem selbst und nahestehenden nicht einfallen. Es sind halt komplett außenstehende Personen, die einen aus einem ganz objektiven Winkel betrachten können.

      Ich hoffe ich konnte helfen. :)

      Grüße
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    • 02. Apr 2015 21:06
    • Ja, ich kenne das und ich konnte es nie abstellen. Darum hab ich mir über 4 Schwangerschaften in 10 Jahren runde 35kg angefuttert. Ich musste tatsächlich auf den Punkt warten, an dem es im kopf klick gemacht hat. Jeglicher Zwang vorher hat nichts gebracht. Bin jetzt in 14 tagen 3,5 kg losgeworden und es fällt mir momentan wirklich leicht. Ich mag einfach nicht mehr kurzatmig sein.
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    • 02. Apr 2015 12:10
    • Hey Ihr da draußen... Ich habe mal eine Frage bzw. wollte mal was ansprechen. Bei mir ist es ganz häufig so, dass ich esse, obwohl ich keinen Hunger habe, und zwar in ganz bestimmten Situationen. Wenn mich jemand ärgert, wenn ich mich über mich selbst ärger, wenn ich keine Lust auf irgendwas habe oder auch, wenn ich mich selber stresse weil ich z. B. noch viel lernen muss und das Gefühl habe, alles wird mir zu viel.

      Ich esse also in ganz bestimmten Situationen und bei ganz bestimmten Gefühlen. Geht es Euch auch so? Ich kann es im Moment irgendwie nicht abstellen. Schafft Ihr das? Wie bekommt Ihr das hin, dass Ihr eben NICHT esst, sondern was anderes stattdessen macht. Und was macht Ihr als Alternative...?

      Vielleicht geht es ein paar anderen ja genau so und man kann sich hier mal austauschen..

      Liebe Grüße ! :)