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Wochenlanges Schludern und Selbstmitleid müssen ein Ende haben

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    • 06. Mai 2014 23:59
    • Lieben Dank für Eure Kommentare,

      es ist schön wenn Menschen mitempfinden.

      Nein, keiner kennt Tag und Stunde und das ist gut so.
      Für mich ist es aber jeden Abend schwer mich zu verabschieden und nicht zu wissen was morgen sein wird.

      Ich brauche immer eine gewisse Zeit in der ich alles mit mir ausmache und im wahrsten Sinne alles in mich rein fresse.

      Nun bin ich aber wieder an dem Punkt, wo ich nach anderen Lösungen ausschau halte.
      Wieder aktik bei mm mitmachen und damit wieder auf mich achten ist glaube ich ein ganz guter Anfang.
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    • 06. Mai 2014 12:49
    • Hi,
      mich hat Dein Eintrag sehr berührt und ich bin eigentlich gerade auf dem Weg zur Arbeit (ich bin Krankenschwester und arbeite in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung, zu 3/4 im Nachtdienst, und den Rest tagsüber).
      Nun, fest steht, das Sterben kein Vorgang ist, der sich in irgendweine Schublade schieben lässt.
      Manche unserer Patienten sterben unerwartet (d.h. damit hat niemand gerechnet, auch wir als die Pflegenden nicht),
      viele sterben erst dann, wenn noch ganz bestimmte Dinge erledigt worden sind.
      Bei einigen könnte man meinen, das sie nix mehr mitkriegen - dem ist aber nicht so aus meiner Erfahrung.

      Wir haben momentan eine Dame bei uns, die ist 101 Jahre alt - und sie denkt noch überhaupt nicht ans sterben.
      Dann gab es neulich einen 62-jährigen Mann, der wollte unbedingt sterben.

      Es ist immer sehr schwierig, wenn mich Angehörige bitten, sie in der Nacht zu informieren, falls "es zu Ende geht".
      Denn das ist auch für mich als Schwester nicht immer absehbar - und ich kann natürlich auch nicht hellsehen.

      Ich denke, das Eure Oma selbst auch ihren Tag nicht kennt, an dem sie gehen wird.
      Wir sagen unseren Patienten immer, das Gott unsere Tagebücher schreibt, und er alleine bestimmt, wann es soweit ist, wann unsere Uhr abgelaufen ist und er uns holt.
      Und es ist auch irgendwie gut so, das es niemand so genau weiß, oder?

      Mein Rat für Dich:
      verabschiede Dich jeden Tag ein bisschen von ihr.
      Sieh sie Dir am Abend nochmal genau an, und sag ihr vorallem all die Dinge, die
      Dir einfallen - irgendwann wird sie es nicht mehr hören können...
      Mach ihr noch ein paar schöne Tage bei Dir - das ist den wenigsten vergönnt in diesem hochbetagten Alter.

      Und jetzt mache ich mich auf den Weg zur Arbeit.
      Schön, das es so Menschen wie Dich gibt.
      Daniela
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    • 06. Mai 2014 12:41
    • Liebe Edith,
      der Anfang ist wieder gemacht, ich weiß wie schwer du es hast. Ich habe gestern den Bericht von Günter Wallraff gesehen, wie arm alte Menschen in Pflegeheimen dran sind.....Oma hätte dort nicht solange gelebt.....sie weiß, daß sie bei dir zu Hause ist.
      Bis bald, Gigi
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    • 06. Mai 2014 12:31
    • Ich habe meinen vorigen Blog noch einmal kopiert und hier eingefügt, da ich durch die Zahl in der Überschrift meine Kommentare nicht lesen kann.
      Den User der mir schon einen gegeben hat, möchte ihn doch bitte noch einmal abgeben, da ich so neugierig bin.
      Danke Mildner.

      Wie würde Roberto Blanco sagen: Jetzt geht die Party richtig los....

      So ungefähr sage auch ich das, obwohl nicht zum Party machen, sondern mich wieder wichtiger nehmen und auf mich achten.

      Es ist nicht so, dass ich in den letzten Wochen garn nicht hier im Programm war.
      Ich habe lauter gesundes Zeug gefuttert, doch davon besonders abends zu viel.

      Ich bereue das nicht getan zu haben, es ist gerade eine schwere Zeit für mich und meine Nerven haben das gebraucht,
      so langsam habe ich mich aber in meine Situation rein gefunden und kann versuchen neue Wege zu finden, damit umzugehen.

      Mein Mann und ich pflegen seit 8 Jahren meine Oma, bei uns im Haushalt, wohnt sie im Kinderzimmer.
      Die gute Frau ist im Dezember 100 Jahre alt geworden und hat in den letzten Monaten ganz extrem abgebaut.
      Sie war vor ungefähr 7 Wochen im Krankenhaus und man sagte uns sie würde den Tag nicht überleben, doch unser Stehaufmännchen hat alle überrascht.
      Uns wurde dann gesagt, dass nun eine Endphase käme, von der Niemand wüsste wie lange das dauert, zwischen 3 Tagen und 4 Wochen ob sie in ein Hospiz solle oder wieder nach hause.

      Wir haben es ihr mal versprochen, dass sie zuhause bleiben kann, also kam sie wieder.
      Sie ist jetzt schon 6 Wochen wieder zuhause und ich habe sehr lange gebraucht mich in die Situation zu finden.
      Hilflos einem Menschen beim Sterben zusehen, der nichts mehr kann, nur noch da liegt
      und trotzdem die wahnsinnige Angst vor dem Augenblick, in das Zimmer kommen und sie atmet nicht.

      Nachdem die 4 Wochen nun lange überschritten sind, muss ich einen Weg finden Normalität bei uns rein zu bekommen, sonst werden wir hier wahnsinnig.

      Meine 3,5 g mehr da kann ich noch mit leben, aber mehr soll es auf keinen Fall werden.

      Also habe ich mir vorgenommen wieder genauer auf meine Ernährung zu achten
      und mein Mann und ich sind am 01.05. in ein Sportstudio eingetreten, dort wird dann was für die Fitness getan.

      Mein Mann ist Rückenkrank und kann sich nur unter Schmerzen bewegen, er musste etwas machen im Rehabereich und zusammen macht es ja dann doch mehr spaß.

      Ich hoffe, dass wir so langsam wieder etwas wie einen Alltag aufbauen können, in dem sich nicht alles den ganzen Tag um Krankheit und Tod dreht.

      Ich freue mich, schon mal den Entschluss gefasst zu haben und den Kopf wieder aus meinem Mauseloch gestreckt zu haben.

      Liebe Grüße an Euch Alle, Mildner